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Obwohl Klinger auf den Kunstakademien in Karlsruhe und Berlin Malerei studierte, ist seine Leistung auf diesem Gebiet heute wie damals umstritten. Ein zentrales künstlerisches Anliegen Klingers war es, dem aus der Tradition der Historienmalerei kommenden Figurenbild mit Mitteln der Freilichtmalerei und des Symbolismus neue Wege zu eröffnen. In dem Gemälde „Die Blaue Stunde“ kulminiert dieses Streben in einer für jene Zeit gewagten Komposition, denn es sind keine Nymphen oder Grazien, die vor den Augen des Betrachters erscheinen, sondern drei natürlich wirkende nackte Frauen in völlig unakademischen Bewegungsmotiven.

Das Gemälde ist eines der zentralen Werke Klingers, denn der menschliche Körper galt ihm als das höchste Ziel aller Kunst. In seiner kunsttheoretischen Schrift „Malerei und Zeichnung“ plädierte er für eine unbefangene Darstellung des Nackten und verurteilte die Prüderie und falschen Moralvorstellungen seiner Zeit.

In seinen frühen Jahren hatte Klinger zunächst mit verschiedenen Bildthemen experimentiert. Es entstanden so unterschiedliche Gemälde wie „Spaziergänger (Überfall an der Mauer)“, „Eine Gesandtschaft“ oder „Der Pinkelnde Tod“. Sie offenbaren seine Suche nach möglichen Motiven jenseits der zeitgenössischen Salonkunst und der engen Grenzen, die die Gattungshierarchie den Künstlern setze. Der Erfolg blieb jedoch aus.

Einen ersten Durchbruch als Maler erlangte Klinger als er von dem Juristen Julius Albers den Auftrag erhielt, das Vestibül dessen Berliner Villa auszugestalten. Hier entdeckte Klinger seine Leidenschaft für die Raumkunst, die Malerei, Plastik und Architektur gleichberechtigt vereint. In der Folge entstanden die drei bekannten großformatigen Gemälde „Das Urteil des Paris“, „Die Kreuzigung Christi“ und „Christus im Olymp“, die bis auf die Kreuzigung mit einem aufwändigen architektonisch-plastischem Rahmenwerk versehen sind und Klingers Bemühen um eine Erneuerung der traditionellen Historienmalerei verdeutlichen. Die Reaktion der Zeitgenossen schwankte zwischen Ablehnung und Begeisterung. Gleichwohl konnte Klinger mit dem Gemälde „Die Blüte Griechenlands“ in der Aula der Leipziger Universität (Kriegsverlust) und dem Gemälde „Arbeit = Wohlstand = Schönheit“ im Stadtverordnetensaal des Neues Rathauses in Chemnitz zwei öffentliche Malereiaufträge ausführen; ein dritter Auftrag zur Ausmalung des Treppenhauses im alten Bildermuseum in Leipzig blieb unvollendet. CD


 
Die blaue Stunde